Flaschenpalme pflanzen und pflegen

(Bild: © Denyshutter –istockphoto.com)

Die Flaschenpalme, auch Hyophorbe lagenicaulis genannt, ist eine tropische Schönheit die durch Ihren charakteristischen Stamm und symmetrischen Wedeln auffällt. Heimisch ist sie im Indischen Ozean, doch aufgrund ihrer attraktiven Form und ihrer kompakten Wuchshöhe ist sie mittlerweile auf der ganzen Welt, vor allem in tropischen subtropischen Regionen, weit verbreitet.

Die Herkunft der Flaschenpalme

Die Flaschenpalme ist, anders als ihre heutige weite Verbreitung vielleicht vermuten lässt, auf ein sehr kleines geografisches Ursprungsgebiet zurückzuführen. In wilder Form war sie ursprünglich nur auf den Inseln der Maskarenen, zu denen zum Beispiel Mauritius und das französische Übersee-Departement Reunion gehören, zu finden. Dort ist sie heute allerdings kaum mehr anzutreffen, da ihr eingeschleppte Kaninchen und großflächige Ziegenhaltung sehr schaden. Aufgrund ihrer Beliebtheit bei Gärtnern und Hobby-Botanikern auf der ganzen Welt wird die Flaschenpalme heute jedoch in den gesamten Tropen und Subtropen kultiviert. In Mitteleuropa wird die Flaschenpalme als Kübelpflanze gehalten, um sie im Winter vor Frösten schützen zu können.

Welche Arten von Flaschenpalme gibt es?

Die Flaschenpalme kommt aus der Familie der Palmengewächse und gehört zur Gattung Hyophorbe. Mit ihr verwandt ist zum Beispiel die Hyophorbe verschaffeltii. Sie sieht der Flaschenpalme recht ähnlich, verfügt jedoch nicht über den markanten verdickten Stamm und wird mit einer Wuchshöhe von bis zu 7 Metern deutlich größer als die Flaschenpalme.

Merkmale der Flaschenpalme

Die Flaschenpalme ist eine langsam wachsende Palme aus der Gattung der Fiederpalmen. Ihr Stamm ist geringelt und glatt. In der Mitte weist er die typische Verdickung auf, der die Flaschenpalme ihren Namen verdankt, da ihr Wuchs so entfernt der Form einer Flasche oder eines Fasses ähnelt. Die Palmwedel der Flaschenalme bestehen aus vielen Fiederblättern und sind stark gekrümmt. Die Wedel sind dabei sehr regelmäßig angeordnet und tragen zur optischen Attraktivität der Pflanze bei. Bei jüngeren Pflanzen haben die Blätter bei näherer Betrachtung einen leicht rötlichen Schein. Die Krone der Pflanze ist in der Regel nicht sehr dicht, da nur eine begrenzte Anzahl an Wedeln gleichzeitig ausgebildet wird. Nur selten verfügt die Flaschenpalme so über mehr als 6 ausgebildete Wedel. Bei älteren Pflanzen wird der Stamm langsam grau und zeigt helle Ringe an den Stellen, wo früher Wedel entsprangen.

Blüten & Früchte

Wer seine Flaschenpalme einmal blühen sehen möchte, der muss viel Geduld mitbringen. Erst nach 8 bis 10 Jahren kommt die Palme zur Blüte. Ab dann zeigt sie jedoch regelmäßig im Sommer zahlreiche ihrer gelb-weißen Blüten. Nach der Blüte bilden sich Früchte aus, die zunächst grün sind und sich dann im Laufe der zeit schwärzlich verfärben. Im Ursprungsgebiet der Flaschenpalme werden diese Früchte als Futter für Schweine verwendet.

Der richtige Standort

Die Flaschenpalme liebt den Sonnenschein und braucht als Zimmerpflanze viel Licht. Am besten gedeiht sie in einem beheizten Wintergarten, wo sie auch im Winter warm und sonnig steht. Auch in Wohnräumen fühlt sie sich jedoch wohl. Dabei dürfen vor allem bei jungen Pflanzen die Temperaturen auf bis zu 28 Grad klettern, weshalb die Palme insbesondre Frühjahr und Herbst auch gerne im Gewächshaus verbringt. Als tropische Pflanze ist die Flaschenpalme extrem anfällig für Frost und sollte generell nur kurzzeitig Temperaturen von unter 4 Grad Celsius ausgesetzt werden, um Schäden an der Pflanze zu vermeiden. Den Sommer kann die Flaschenpalme in Mitteleuropa als Kübelpflanze auf der Terrasse oder dem Balkon verbringen, doch dann muss sie bei fallenden Temperaturen rechtzeitig wieder ins Haus geholt werden. Den Winter überbrückt die Flaschenpalme gerne ebenfalls an einem sonnigen Platz und gibt sich dann mit etwa 13 bis 23 Grad Celsius zufrieden. Da die Palme immer robuster wird, je älter sie ist, kann sich die Anschaffung eines Mini-Gewächshauses für Jungpflanzen bei der Flaschenpalme durchaus lohnen.

Substrat und Boden

Als Tiefwurzler mag die Flaschenpalme lieber hohe und schmale Pflanzgefäße als flache und weite. Die Flaschenpalme bevorzugt luftige Böden mit ausreichend Sauerstoff. Zudem wird so gefährlicher Staunässe vorgebeugt. Die Bedürfnisse der Pflanze werden durch die im Handel erhältliche spezielle Palmenerde gut erfüllt. Natürlich kann man auch selbst ein Substrat für die Haltung der Flaschenpalme mischen. Dafür wird normale Blumenerde mit grobkörnigen Materialien versetzt. Dies können zum Beispiel Blähton, Split oder Lavagrus sein. So wird die Blumenerde aufgelockert und die Flaschenpalme erhält auch an den Wurzeln genügend Sauerstoff. Um das Substrat dauerhaft locker zu halten und dem Boden zudem Nährstoffe zuzuführen, kann auch etwas Kokos-Quellerde in die Pflanzende der Flaschenpalme zugemischt werden.

Letzte Aktualisierung am 2024-12-04 / Affiliate Links*

Temperatur

Die Flaschenpalme mag es warm und sonnig. Von Frühling bis Herbst genießt die Palme gerne Temperaturen bis etwa 28 Grad Celsius. Im Winter benötigt die Pflanze es nicht ganz so warm und gibt sich mit Temperaturen von etwa 13 bis 23 Grad zufrieden. Kritisch wird es für die Flaschenpalme, wenn die Temperaturen unter 4 Grad fallen. Dieser Zustand sollte nicht zu lange andauern und besonders Frost sollte die Palme am besten gar keinen bekommen, damit es nicht zu Erfrierungen kommt. Dies ist insbesondere angesichts des langsamen Wachstums der Pflanze sonst sehr ärgerlich.

Luftfeuchtigkeit

Die Flaschenpalme liebt als Tropenpflanze feuchte Luft. Eine echte Luftfeuchtigkeit wie in den Tropen kann in unseren Breiten jedoch nur in einem Gewächshaus simuliert werden. Wird die Flaschenpalme als Zimmerpflanze gehalten, so freut sie sich über ein regelmäßiges Besprühen der Wedel mit kalkarmem Wasser. Dies beugt zudem dem Befall mit Schädlingen vor.

Gießen und Wasserzufuhr

Das A&O beim Gießen der Flaschenpalme ist es, die Pflanze nicht zu lange in feuchtem Substrat stehen zu lassen, da sich sonst schnell Wurzelfäule ausbildet. Dennoch benötigen vor allem junge Pflanzen eine kontinuierliche Wasserzufuhr. Etwas reifere Pflanzen verkraften dann auch mal mehrere Tage in trockener Erde. Beim Gießen sollt das Substrat der Flaschenpalme jedes Mal mit Wasser durchtränkt werden, um es dann wieder fast vollständig bis zum nächsten Gießvorgang austrocknen zu lassen. Den Wechsel von feucht zu trocken dankt die Flaschenpalme das ganze Jahr über. Da die Palme im Winter generell einen geringeren Wasserbedarf hat, sollte dieser vor allem durch ein Vergrößern der Abstände zwischen dem Gießen beachtet werden. Die Flaschenpalme mag vor allem kalkarmes Gießwasser, weshalb sie auch gern mit Regenwasser gegossen werden kann. In Regionen mit besonders kalkhaltigem Leitungswasser sollte dieses vor dem Gießen entkalkt werden.

Dünger

Die Flaschenpalme sollte vor allem in der Wachstumsperiode von Frühjahr bis Spätsommer regelmäßig gedüngt werden. Dafür empfiehlt es sich, etwa alle zwei Wochen einen Grünpflanzen- oder Volldünger ins Gießwasser beizumischen. Hier gilt jedoch immer die Devise: lieber etwas zu wenig, statt zu viel düngen. Als Alternative können auch Düngesticks in den Topf gegeben werden oder die Palme mit etwas frischem Rinderdung gedüngt werden. Im Winter sollte die Flaschenpalme nicht gedüngt werden, da die Nährstoffe in dieser Zeit des Jahres nicht von der Pflanze verarbeitet werden können.

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Die Anzucht der Flaschenpalme

Die Flaschenpalme lässt sich gut aus Saaten vermehren. Dafür können die Samen ganzjährig in einem Gefäß mit Anzuchterde zum Keimen gebracht werden. Dabei muss das Substrat dauerhaft feucht gehalten werden, sollte dabei nicht nass sein. Damit die Luftfeuchtigkeit im Gefäß erhöht wird und so die Bedingungen in den Tropen besser simuliert werden, sollte das Gefäß mit Frischhaltefolie überzogen werden. Um Schimmel vorzubeugen, wird die Folie ab und zu abgehoben, damit die Erde belüftet wird. Wenn das erste Grün der kleinen Plamen durch die Erde sticht, kann die Folie gänzlich abgenommen werden. Etwa einen Monat später können die kleinen Pflanzen dann vorsichtig in kleine Blumentöpfe umgepflanzt werden.

Das Umtopfen

Die Flaschenpalme kann das ganze Jahr umgetopft werden, wenn sie für ihren alten Topf zu groß wird. Da die Pflanze jedoch sehr langsam wächst, ist es nicht nötig sie häufig umzutopfen

Verschneiden

So wie meisten Palmen muss auch die Flaschenpalme nicht verschnitten werden. Alte und ausgetrocknete Wedel fallen von allein von der Pflanze ab und können so einfach vom Boden entfernt werden. Das gewaltsame Abtrennen von Wedeln, die noch an der Palme festhängen, kann zu Verletzungen der Pflanze führen.

Krankheiten und Schädlinge

Die Flaschenpalme gehört zu den resistenteren Zimmerpflanzen und ist nur selten von Schädlingen betroffen. Die größte Gefahr geht für die Palme dabei von Trockenheit aus. Trocknet die Erde im Gefäß zu lange an oder wird die Palme im Winter zu sehr trockener Heizungsluft ausgesetzt, ist ein Befall mit Spinnmilben oder Wollläusen möglich.

Flaschenpalme Kaufen

Die Flaschenpalme gehört zu den pflegeleichteren Pflanzen für zuhause und ist deswegen auch für Einsteiger gut geeignet, solange man sich an die einfach Pflegehinweise hält. Die Pflanze wächst nur sehr langsam und ist deswegen ideal für jeden, der nur über begrenzten Platz verfügt.
Eine kleine Flaschenpalme kostet im Pflanzenhandel etwa ab 15€, während etwas größere Exemplare durchaus mit 50€ und mehr zu Buche schlagen. Im Allgemeinen ist die Flaschenpalme eine der weniger verbreiteten Pflanzen im Handel. Die Flaschenpalme kann jedoch dafür sehr gut aus Saaten vermehrt werden.

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