Königspalme: pflegen und vermehren

Große Königspalme
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Die Königspalme ist eine in tropischen und subtropischen Regionen weit verbreitete Zier- und Nutzpflanze. Bekannt sind zwölf Arten, die sich hauptsächlich in der Wuchshöhe, im Durchmesser des Stamms sowie in der Anordnung der Blätter unterscheiden. In Deutschland ist die Königspalme nur bei Palmenfreunden erhältlich, die sich oft aus reiner Liebhaberei mit der Zucht beschäftigen und die Erfolge ihres Hobbys mit Gleichgesinnten teilen wollen. Im Handel sucht man die attraktive Exotin hingegen vergeblich. Schon aus diesem Grund dürften Pflanzenliebhaber an einer optimalen Pflege ihrer Königspalme interessiert sein und sich eventuell sogar selbst in ihrer Vermehrung versuchen wollen.

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Fakten zur Königpalme

Höhe:bis zu 3 Meter
Pflegeaufwand: Mittel
Wasserbedarf:Hoch bei älteren Palmen
Standort:Zimmerpalme, Balkon, Wintergarten, Garten
Substrat:Mittelmäßiger Nährstoffbedarf
Erde:bis zu 3 Meter
Lichtbedarf:Sonniger Standort
Winterhärte:Schutz spätestens ab -8 Grad

Herkunft und Erscheinungsbild

Die Königspalme ist vor allem in der Karibik beheimatet, weshalb sie häufig auch als Karibische Königspalme bezeichnet wird. Außerdem kommt sie auf den westindischen Inseln sowie in Nord- und Mittelamerika vor, wo sie an fließenden Gewässern, in Sümpfen und Regenwäldern gedeiht. Bekannt sind zwölf Arten, von denen die Kubanische Königspalme mit der lateinischen Bezeichnung Roystonea regia die bekannteste sein dürfte.Ihr Stamm wird bis zu 25 Meter hoch, während die Roystonea elata bis zu 28 Meter hoch werden kann.

Die Roystonea borinqueana wächst ausschließlich in Puerto Rico und wird bis zu 15 Meter hoch. Vermutlich ist sie mit der auf der Insel Hispaniola vorkommenden Art Roystonea hispaniolana am engsten verwandt. Je nach Art ist der Stamm der Königspalme glatt und grau beziehungsweise zimtfarben bis braun. Die Krone wird aus etwa 15 Fiederblättern gebildet, von denen die unteren herabhängen. Jeder Blattstiel kann bis zu etwa einem halben Meter lang werden, die Fiederblättchen selbst über einen Meter lang. Entweder erscheinen die männlichen und weiblichen Blüten weiß oder gelb. Die Staubblätter können purpurrot leuchten. Der Durchmesser der runden, dunklen Frucht beträgt bis zu 15 Millimeter. Allein der Samen beansprucht davon rund einen Zentimeter für sich.

Wird die Königspalme in den Tropen und Subtropen kultiviert, verwildert sie leicht. In Kuba verwendet man die Königspalme als Nutzpflanze, indem der Stamm als Nutzholz dient, während mit den Blättern Dächer gedeckt und die Früchte an das Vieh verfüttert werden. Anderenorts, beispielsweise in Deutschland, gilt die Königspalme aufgrund ihrer eleganten Erscheinung als ausschließliche Zierpflanze.

Geeigneter Standort

Hierzulande eignet sich die Königspalme bevorzugt für die ganzjährige Haltung im beheizten Gewächshaus oder im Wintergarten, der eine möglichst hohe Luftfeuchte aufweist. Kleine Exemplare können in der Wohnung stehen. Später müssen sie aus Platzgründen umgesiedelt werden, auch wenn sie im Kübel oder Topf ihre eigentliche Höhe von mehreren zig Metern nicht erreichen. Wenngleich die Königspalme bis zu minus acht Grad Celsius resistent gegen Kälte ist, sollten nur die älteren Pflanzen in milderen Regionen im Freien überwintern. Dort ist ein Winterschutz von Vorteil.

Grundsätzlich benötigt die Königspalme einen vollsonnigen Stand, damit sich ihre Fiederblätter gut entwickeln. In der Wohnung ist die unmittelbare Nähe des Südfensters zu bevorzugen. Man platziert sie auf dem Boden, auf einem Blumenständer oder auf einem sehr breiten Fensterbrett, damit sich ihre Fiederblätter gleichmäßig entfalten können. Im Freien darf die Königspalme ebenfalls in vollsonniger Lage stehen. Wird sie während der Winterruhe ins Haus geholt und im Frühjahr wieder nach draußen gebracht, benötigt sie sieben bis zehn Tage, um sich an die stärkeren Lichteinflüsse zu gewöhnen. Sie sollte so lange im Halbschatten stehen.

Pflege der Königspalme

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Überwinterung der Königspalme in der Wohnung ist die ausreichende Versorgung mit Licht. Dazu wird sie so nah wie möglich an das Südfenster gestellt. Wo das nicht möglich ist, wird eine Zusatzbeleuchtung angebracht. Hochwertige Pflanzenlampen weisen das erforderliche Lichtspektrum auf. Die Zusatzbeleuchtung sollte 5.000 Lux nicht unterschreiten, sonst reagiert die Pflanze mit Vergilbungen der Blätter. Gerade in der kalten Jahreszeit ist es erforderlich, die Königspalme regelmäßig auf Schädlinge zu kontrollieren.

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Um das Vertrocknen der Blattspitzen zu verhindern, sollte für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit gesorgt werden. Dazu können in der Wohnung mehrere Maßnahmen getroffen werden. Entweder besprüht man die Pflanze regelmäßig mit Wasser oder man stellt mit Wasser befüllte Untersetzer auf. Letztlich sorgen an der Heizung angebrachte Luftbefeuchter oder auf die Heizung gelegte befeuchtete Tücher für eine höhere Luftfeuchte. Damit ausreichend Licht an die Blätter der Königspalme gelangt, sollten diese vom Staub befreit werden. Während des Sommers gelingt dies ganz einfach, indem der Topf bei einem feinen Landregen ins Freie gestellt wird. Ansonsten benutzt man ein Staubtuch, einen Staubwedel oder einen breiten, weichen Pinsel.

Wasserbedarf

Der Wasserbedarf der älteren Königspalmen ist vergleichsweise hoch, weil die großen Fiederblätter ganzjährig eine Menge an Gießwasser verdunsten. Das Substrat sollte ständig feucht, aber nie nass sein. Die Feuchte lässt sich am besten mit der Daumenprobe überprüfen. Fühlt sich die obere Erdschicht abgetrocknet an, muss erneut gewässert werden. Die Menge des Gießwassers hängt von der Größe der Königspalme sowie von ihrem Standort ab. Je wärmer und sonniger sie steht, desto mehr Wasser benötigt sie. Da die Pflanzen zwischen Oktober und März das Wachstum beinahe vollständig einstellen, kann der Gießrhythmus in dieser Zeit verlängert werden. Meist reicht es, wenn im Winter einmal wöchentlich gegossen wird. Damit die Königspalme keinen Schaden nimmt, sollte das Wasser zimmertemperiert und kalkarm sein. Man entnimmt es nach Möglichkeit der Regentonne, weil dieses weicher ist als das aus dem Wasserhahn.

Düngung

Die Königspalme besitzt einen mittelmäßigen Nährstoffbedarf. Sie erhält im Frühjahr einen handelsüblichen Flüssigdünger, um gekräftigt in die neue Saison zu starten. Während der Sommermonate kann alle vier bis sechs Wochen nachgedüngt werden. Wer keinen chemischen Dünger verwenden möchte, verwendet reifen Kompost, Dung oder angesetzte Jauchen. Zwischen September und März wird nicht gedüngt.

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Umtopfen

Umgetopft werden muss die Königspalme, wenn sich Wurzeln nach oben aus dem Substrat herausdrücken oder wenn sie das Abzugsloch verstopfen. Dann benötigt das Wurzelwerk mehr Platz. Die beste Zeit zum Umtopfen ist das zeitige Frühjahr, da ein neues Substrat immer auch als Nährstofflieferant dient. Demzufolge wird das erste Mal nach dem Umtopfen erst vier Wochen später gedüngt. Der neue Topf sollte ungefähr zwei Zentimeter mehr als der alte im Durchmesser aufweisen und eine ausreichende Höhe besitzen.

Verwendet wird ein Erdgemisch, das entweder im Handel unter der Bezeichnung Palmen-Erde erworben oder selbst hergestellt wird. Die Basis bildet vollreifer Kompost, der etwa zu einem Drittel mit Sand, Kies und Lavagranulat versetzt wird. Letzteres gewährleistet einen guten Wasserabzug und gleichzeitig eine gute Durchlüftung der Wurzeln. Werden ältere Königspalmen in der Wohnung kultiviert, ist ein weiteres Wachstum oft nicht erwünscht. Dann reicht es aus, die Pflanze aus dem alten Gefäß zu nehmen, die Erde abzuschütteln und die Wurzeln leicht einzukürzen. Anschließend gibt man die Königspalme wieder in den Topf zurück und füllt ihn mit neuem Substrat auf.

Winterschutz im Freien

Einen Winterschutz sollte die Königspalme erst dann erhalten, wenn die Außentemperatur unter minus acht Grad abfällt. Dies ist in unseren Breiten frühestens ab Oktober und spätestens bis Ende März notwendig. Während dieser Zeit wird die Erde rund um den Wurzelballen mit einer dicken Schicht Laub abgedeckt und eine Kokosmatte aufgelegt. Zum Schutz der Krone lässt sich ein spezielles Schutzmodul für Palmen rund um den Stamm anlegen, das mit einer Winterschutzhülle überzogen werden kann. Wer die Kosten für diese Anschaffung scheut, umwickelt den Stamm der Königspalme mit einer Kokosmatte und die Krone mit einem Vlies. Beides muss gut verzurrt werden, damit Winterstürme den Schutz nicht beschädigen.

Schnitt

Ein Schnitt der Königspalme ist nicht möglich, da sie am Stamm nicht neu austreibt. Lediglich abgetrocknete Blattspitzen werden mit dem scharfen Messer entfernt, ohne dabei grüne Teile zu beschädigen.

Vermehrung

Die Vermehrung der Königspalme erfolgt über die Aussaat, die im Frühjahr vorgenommen wird. Anders als Jungpflanzen sind die Samen im Fachhandel oder im Internet erhältlich. Sie werden in Anzuchterde gegeben, die hinterher gegossen und bis zur Keimung gleichmäßig feucht gehalten wird. Das Anzuchtgefäß sollte bei ungefähr 18 Grad Celsius aufgestellt werden. Eine Abdeckung aus Glas oder Folie beschleunigt die Keimung, die nach etwa drei Monaten erfolgt. Damit sich durch angestautes Kondensat kein Schimmel bildet, wird die Abdeckung täglich einmal kurz angehoben.

Krankheiten und Schädlinge

Verglichen mit anderen Zierpflanzen ist die Königspalme gegenüber Krankheiten und Schädlingen wenig anfällig. Lediglich Schmier- und Wollläuse, Spinnmilben sowie Schildläuse können ihr bei allzu trockener Luft etwas anhaben. Bei einem Befall sollten die Schädlinge rechtzeitig abgesammelt werden. Hilft dies nicht, ist eine Behandlung mit einem Mittel auf Neemölbasis erforderlich. Um vorzubeugen, empfiehlt es sich, für eine ständig hohe Luftfeuchte zu sorgen, beispielsweise durch das regelmäßige Abbrausen beziehungsweise das Besprühen mit abgestandenem Wasser.

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