Die perfekte Palmenerde

Eine Palme bringt karibisches Flair ins eigene Wohnzimmer – oder in den Garten! Denn auch im Outdoor-Bereich in europäischen Breitengraden ist es heute problemlos möglich, Palmen anzupflanzen. Besondere Züchtungen machen es möglich.

Apropos Züchtung: Wie gut (oder schlecht) eine Palme gedeiht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer der wichtigsten dieser Faktoren ist die Erde. Sie ist das Fundament, sie versorgt die Pflanze mit allen wichtigen Nährstoffen. Und natürlich sorgt sie auch für die Versorgung mit lebenswichtigem Wasser.

Doch welche Erde ist überhaupt für Palmen geeignet? Und worauf ist beim Kauf von Palmenerde zu achten? Und ist Palme überhaupt gleich Palme? Diese und viele weitere Fragen möchten wir in unserem Ratgeber klären.

Letzte Aktualisierung am 2024-11-20 / Affiliate Links*

Zimmerpalmen richtig halten

Zimmerpalmen bringen ein ganz besonderes Ambiente in die eigene Wohnung. Die hübschen, grünen Pflanzen erinnern immer ein wenig an die Karibik und sorgen zudem stets für genügend Sauerstoff innerhalb der Wohnung. Zimmerpalmen können eine beeindruckende Höhe erreichen und eignen sich daher nicht für einen Platz auf der Fensterbank. Als Solitärpflanze gehalten, sollte die Zimmerpalme einen festen Standort auf dem Boden erhalten, so dass sie sich ohne Beeinträchtigungen weiterentwickeln kann. Eine große, imposante Zimmerpalme verleiht dem Raum ein ganz besonderes Aussehen und sorgt für eine Steigerung des Wohlbefindens.

Wenn die Zimmerpalme einen gut gewählten Standort hat und nicht in ihrer Entfaltung beeinträchtigt wird, benötigt sie nur wenig Pflege. Wird sie zu stark vernachlässigt, können allerdings die Spitzen der Palmwedel braun und unansehnlich werden. Regelmäßiges Gießen und eine Kontrolle der Erde sind daher zwingend erforderlich, wenn die Schönheit der Palme erhalten werden soll.

Wer eine Palme in seinem Zimmer halten möchte, muss sich vorab nach speziellen Zimmerpalmenarten erkundigen. Nicht alle Palmenarten sind für die Haltung in Innenräumen geeignet, manche Exemplare können ohne den Einfluss direkten Sonnenlichts nicht lange überleben. Nur eine speziell für die Haltung im Zimmer kultivierte Palme wird dem Besitzer dauerhaft Freude machen.

Grundsätzliche Anforderung an eine Palmenerde für Zimmerpalmen

Die Erde für Zimmerpalmen sollte nicht zu locker und zu grobporig sein, andernfalls kann die Pflanze innerhalb kurzer Zeit austrocknen. Aber auch zu kompakt sollte die Palmenerde nicht ausfallen. In diesem Fall kann sich Staunässe bilden und es kommt zum Nährstoffmangel, da die Wurzeln durch die kompakte Erde zu wenig Sauerstoff erhalten. Sie können die Nährstoffe dann nicht mehr effizient genug aufnehmen.

Auf einen Blick: Was macht eine gute Palmenerde aus?

  • Konsistenz: Geeignete Palmenerde muss so beschaffen sein, dass sie den Wurzeln der Pflanze ausreichend Stabilität gibt und sie so optimal mit Nährstoffen und Wasser versorgt.
  • Belüftung: Der perfekte Palmenerde sorgt dafür, dass die Wurzeln gut belüftet werden und keine Staunässe entsteht. Sie beugt der Bildung von Schimmel und Fäulnis vor.
  • Drainagefähigkeit: Eine gute Palmenerde ermöglicht eine optimale Drainage und speichert viele Nährstoffe sowie Wasser, die dann kontrolliert abgegeben werden.

Eine Palmenerde für alle Palmenarten?

Auch wenn im Handel Erden zu kaufen sind, die für die Kultivierung von Palmen generell ausgewiesen werden, gibt es grundsätzlich keine Palmenerde, die für alle Palmenarten gleichermaßen gut geeignet ist. Kein Wunder bei mehr als 3000 bekannten Palmenarten weltweit.

Welche Erde für die jeweilige Palme am besten geeignet ist, hängt von der Palmenart, vom Standort, von der Wasserqualität und von etlichen weiteren Faktoren ab. Es gibt Palmen, die trockene und sandige Erde bevorzugen, und wieder andere, die schwere und feuchte Böden mögen. Letztere sind – zumindest in unserem Breitengraden – jedoch in der Minderzahl. Die meisten bei uns kultivierten Zimmerpalmen bevorzugen einen lockeren, eher durchlässigen und sandigen Boden. Aus diesem Grund enthalten viele für Palmen ausgewiesene Erden spezielle Zuschlagstoffe wie Quarzsand oder Perlite.

Besonders wichtig ist der jeweilige pH-Wert des Bodens, auf dem die gewählte Palmenart gedeihen soll. Er kann mit einem speziell dafür konstruierten Messgerät überprüft werden. Ist die Erde zu sauer, kann sie zusätzlich gekalkt werden, um den pH-Wert entsprechend anzupassen.

Geeignete Erden für verschiedene beliebte Arten von Zimmerpalmen

  • Kokospalme: Die Kokospalme gehört zu den recht anspruchslosen Palmenarten. Ihre Erde sollte mittel bis stark sandig sein und eine gute Drainagefähigkeit aufweisen. Der ideale pH-Wert liegt bei 6,0 – 6,6.
  • Dattelpalme: Bei der Kultivierung der Dattelpalme ist auf eine lockere Erde zu achten, die viel Feuchtigkeit speichern kann. Anzustrebender pH-Wert: 5,6 – 8,0.
  • Bergpalme: Die Bergpalme benötigt Erde mit mäßigem Sandanteil und einem pH-Wert von 6,5 – 8,0. Eventuell sollte das Substrat mit Kalk optimiert werden.
  • Hanfpalme: Eine sehr anspruchlose Palmenart, die einen mäßig sandigen Boden mit einem pH-Wert von 5,5 – 7,0 zu schätzen weiß.
  • Kentiapalme: Hier sollte die Erde einen hohen Sandgehalt und einen pH-Wert von 5,5 – 7,0 aufweisen.
  • Honigpalme: Eine gute Drainage ist bei der Erde der Honigpalme wichtig. Optimaler pH-Wert: 5,5 – 7,2.
  • Weihnachtspalme: Die Weihnachtspalme benötigt Erde mit einem sehr hohen Sandanteil und einem pH-Wert zwischen 6,5 und 8,5.

Die richtige Erde für Palmen im eigenen Garten

Echte Palmen im eigenen Garten anzupflanzen – das ist ein Traum für viele Hausbesitzer. Sie bringen das Flair der Karibik, der Südsee oder auch der Cote d´Azur ins Zuhause und heben sich wohltuend vom langweiligen Einerlei deutscher Standardgärten ab. Doch auch hier ist es wichtig, auf den richtigen Boden bzw. die richtige Erde für die Palmen zu achten. Was Sie dabei beachten sollten, erfahren Sie hier.

Boden-Präferenzen

Gartenpalmen vertragen ein breites Bodenspektrum, bevorzugen jedoch einen feuchten, aber lockeren und gut drainierten Boden mit durchschnittlicher Fruchtbarkeit. Wie bei so vielen anderen Zierpflanzen können ständig feuchte oder nasse Böden problematisch sein. Optimal ist es, schwere Lehmböden im Verhältnis 50/50 mit gesackter Obererde, Sand und/oder Kies zu ergänzen oder den Wurzelballen oberirdisch in einen erhöhten Hügel zu pflanzen, um eine gute Drainage zu gewährleisten.

Wie Sie die Bodendrainage prüfen

Wenn Sie sich über die Bodenentwässerung in dem Gebiet, in dem Sie Ihre Palme pflanzen wollen, unsicher sind, lohnt es sich, sich vor dem Pflanzen Zeit zu nehmen und die Entwässerung zu testen. Um die Bodendrainage zu testen, graben Sie im Pflanzbereich ein ca. 30 x 30 cm großes und ebenso tiefes Loch. Füllen Sie das Loch mit Wasser und lassen Sie es einmal entwässern. Dann füllen Sie es wieder mit Wasser. Dieses Mal messen Sie mit einer Uhr, wie lange es dauert, bis das Wasser abfließt. In gut entwässertem Boden sinkt der Wasserspiegel mit einer Geschwindigkeit von etwa 2,5 cm pro Stunde. Eine schnellere Abflussrate, wie z. B. in lockerem, sandigem Boden, kann auf potenziell trockene Standortbedingungen und möglicherweise auf die Notwendigkeit hinweisen, organische Substanz hinzuzufügen, um mehr Feuchtigkeit zu speichern.

Eine langsamere Rate deutet dagegen auf einen schlecht entwässernden Boden hin und ist ein Hinweis zur Verbesserung der Drainage, zur Bepflanzung eines erhöhten Hügels über dem Bodenniveau oder zur Suche nach Palmenarten, die nassen oder sumpfigen Bedingungen gegenüber tolerant sind.

pH-Wert des Bodens

Gartenpalmen wachsen am besten in einem mäßig sauren bis leicht alkalischen Boden, der einen pH-Wert zwischen 5,5 und 7,5 aufweist. Zur Info: Die meisten durchschnittlichen Gartenböden liegen in einem pH-Bereich von 6,0 bis 7,0.

Wie wird der pH-Wert des Bodens getestet?

Der pH-Wert des Bodens ist ein Maß für die Alkalinität bzw. den Säuregrad des Bodens und wird auf einer Skala von 1-14 gemessen, wobei 7 die neutrale Marke darstellt. Jeder Messwert unter 7 zeigt saure Bodenbedingungen an, jede Messung über 7 weist auf einen alkalischen Boden hin.

Wenn Sie sich über den pH-Wert Ihres Bodens unsicher sind und nicht wissen, ob er für den Anbau einer Palme geeignet ist, sollten Sie den Boden-pH-Wert im Pflanzgebiet testen. Sie können den pH-Wert des Bodens schnell mit einem kostengünstigen Boden-pH-Tester prüfen, den es in Bau- und Gartenmärkten oder online zu kaufen gibt.

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Um den pH-Wert zu erhöhen (also alkalischer zu machen), können Sie dem Boden pelletierten Kalkstein hinzufügen. Um den pH-Wert zu senken (als saurer zu machen), verwenden Sie am besten Bodenschwefel, Aluminiumsulfat oder Chelat-Eisen. Die Zugabe von organischem Kompost in den Boden oder die Verwendung von Kompost als Mulch kann ebenfalls dazu beitragen, den Säuregehalt zu erhöhen und die sauren Bodenbedingungen aufrechtzuerhalten.

Wie Sie Ihre eigene Palmenerde herstellen und die Palme perfekt einpflanzen

Von den für das Pflanzenwachstum entscheidenden Elementen ist der Boden jenes, über das der Gärtner die größte Kontrolle hat. Sonnenlicht und Regen werden weiterhin ihren guten Dienst tun, doch Sie können das Gedeihen Ihrer Palmen erheblich beeinflussen, indem sie die geeignete Palmenerde verwenden.

Im Folgenden lernen Sie, Ihre eigene Palmenpflanzerde herzustellen. Dafür benötigen Sie folgende Komponenten:

  • Neue, hochwertige Blumenerde
  • Eine leichte organische Substanz, z. B. Rindenmulch aus Rotholz, Kiefer o. ä.
  • Sand (am besten Bausand – keinen Spielsand verwenden!)
  • Einen großen Eimer oder Trog zum Mischen
  • Einen Holzlöffel oder ein anderes stumpfes Werkzeug zum Formen und Stampfen der Erde
  • Wasser
  • Ein Boden-pH-Messgerät

Der Herstellungsprozes

  • Schritt 1: Kaufen Sie nach Möglichkeit neue Zutaten für die Bodenmischung. Gebrauchte Gartenerde, Gartenabfälle und Strandsand enthalten Mineralien und mögliche Krankheitsorganismen, die es Ihrer Palmenpflanze erschweren, sich zu etablieren. Dies gilt insbesondere für Gebiete, in denen Gartenerde und Wasser einen hohen Alkaligehalt aufweisen. Palmen gedeihen am besten, wenn der pH-Wert der Erde zwischen 5,5 und 7,0 liegt, d. h. zwischen leicht sauer und neutral.

  • Schritt 2: Kombinieren Sie die Zutaten der Bodenmischung in den folgenden Anteilen: 2 Teile Blumenerde, 2 Teile organisches Material und ein Teil Sand. Mischen Sie die Zutaten gründlich zusammen, befeuchten Sie diese mit Wasser und überprüfen Sie den pH-Wert mit Ihrem Messgerät.

  • Schritt 3: Legen Sie eine dicke Erdschicht in das ausgehobene Loch für Ihre Palme und runden Sie einen Hohlraum so weit wie möglich in der Größe des Wurzelballens ab. Palmen reagieren nicht gut auf grobe Behandlung beim Umpflanzen. Lösen Sie daher den Wurzelballen der Pflanze ganz vorsichtig aus dem alten Topf und setzen Sie ihn in den neuen Standort um, möglichst ohne die Wurzeln in irgendeiner Weise zu beschädigen. Nehmen Sie so viel Erde aus dem alten Topf wie möglich mit den Wurzeln auf.

  • Schritt 4: Legen Sie zusätzlich neue Erde um den Wurzelballen der Palmpflanze, sobald sie in den neuen Platz gesetzt wird. Vermeiden Sie es, mit dem Holzlöffel oder einem anderen stumpfen Bodenwerkzeug hart gegen die Wurzeln zu drücken.

  • Schritt 5: Gießen Sie Ihre verpflanzte Palme entsprechend den Anforderungen an die Sorte. Regelmäßiges und ausreichendes Gießen ist entscheidend für ein erfolgreiches Wachstum.

Abschließender Tipp: Kontrollieren Sie Ihren Boden regelmäßig auf den pH-Wert, sobald sich Ihr Pflanzgut einzunisten beginnt. Erhöhen Sie die organische Substanz, wenn der Boden zu alkalisch wird (pH-Wert über 7,0). Fügen Sie Kalk hinzu, um den Säuregehalt zu erhöhen (pH-Wert unter 6,0).

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