Die Bambuspalme – Chamaedorea, Überblick und Pflege

Bild einer Chamaedorea cataractarum
Scott Zona - Chamaedorea cataractarum

Die Bambuspalme (Chamaedorea seifrizii) bringt als eine der beliebtesten Zimmerpflanzen einen Hauch von Exotik in hiesige Räume. Insbesondere bei der Einrichtung im aktuell angesagten Dschungel-Style spielt sie für die Dekoration von Wohnungen, Büros und Geschäftsräumen eine besondere Rolle. Ihren Namen erhielt die Bambuspalme aufgrund ihrer hellen Ringe, die ihr Stamm in regelmäßigen Abständen auf dunkelgrünem Grund präsentiert. Diese erinnern ebenso wie die zarten, gefiederten Blätter an das Aussehen von Bambus. Wer sich lange an seiner Grünpflanze erfreuen möchte, muss die Bambuspalme pflegen. Wie das geht, erklärt der nachfolgende Artikel.

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Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 / Affiliate Links*

Wichtiges zusammengefasst:

  • Die Bambuspalme ist auch unter den Namen Chamaedorea bekannt
  • Der Pflegeaufwand für die Bambuspalme ist gering
  • Die Bambuspalme ist eine Zimmerpflanze
  • Sie zählt zu den robusten Palmenarten
  • Die Vermehrung ist schwierig

Herkunft und Erscheinungsbild

Die Bambuspalme ist eine recht anpassungsfähige Pflanze, die ursprünglich aus Südostasien, Australien, Arabien, Mittelamerika und Neuguinea stammt. Dort ist sie in Regenwäldern und Sümpfen, in Bergwäldern, aber auch in feuchten Schluchten und Mischwäldern anzutreffen. Die Pflanzen stehen einzeln oder in Gruppen zusammen, wobei Letztere oft durch Horstbildung entstanden sind. Die im Vergleich zu anderen Palmen klein bleibenden Bambuspalmen, die zur Gattung Chamaedorea zählen, erreichen eine Höhe von ungefähr drei Metern. Oftmals findet man die Bambuspalme auch unter der Bezeichnung Afrikanische Bambuspalme.

Ihr aufrechter Stamm besitzt mehrere Triebe, von denen einige unterirdisch verlaufen. Die Fiederblättchen werden jeweils bis zu 60 Zentimeter lang. Sie stehen dicht beieinander und sind leicht gebogen. Da die Bambuspalme einen vergleichsweise schlanken Wuchs aufweist und im Topf nur etwa zwei Meter hoch wird, eignet sie sich als Zimmerpalme. Während des Sommers kann sie aber auch im Freien stehen.

Geeigneten Standort finden

Ein heller bis halbschattiger Standort wird von der Bambuspalme toleriert. Junge Pflanzen vertragen noch keine pralle Sonne. Entsprechend sollte während der Mittagszeit für eine leichte Schattierung gesorgt werden. Später kann diese entfernt werden. Ein Platz auf der Fensterbank eignet sich für die Bambuspalme ebenso wie der Stand im Wintergarten, in der Diele oder mitten im Zimmer, denn diese Zimmerpalme kommt auch mit weniger Licht zurecht.

Wichtig ist, dass sie ganzjährig frostfrei steht. Nur die älteren Exemplare vertragen kurzzeitig Temperaturen von bis zu minus vier Grad Celsius. Deswegen hält man die Bambuspalme entweder ausschließlich im Zimmer oder gönnt ihr ab Mitte Mai einen Platz auf der Terrasse, auf dem Balkon beziehungsweise im Garten, bevor man sie vor dem Einsetzen der ersten Fröste wieder ins Haus holt. Auch im Wintergarten, in der frostfreien Garage oder im Treppenhaus kann sie überwintert werden. Verbleibt sie ganzjährig im Freien, benötigt sie einen Winterschutz. Als optimal gelten während der Wachstumsperiode Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius, im Winter darf es mit etwa 10 bis 15 Grad Celsius gern deutlich kühler sein.

Bambuspalme im Topf. Photo by vadim kaipov on Unsplash

Beim Umgewöhnen der Bambuspalme an den Stand ins Freie darf sie keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden, weil die Blätter sonst verbrennen würden. Besser ist es, ihr in den ersten zwei bis drei Wochen einen halbschattigen, geschützten Stand zu geben, beispielsweise hinter einer Pergola oder an einer Wand im Osten oder Westen des Hauses.

Da Palmen grundsätzlich mit feuchter Luft besser zurecht kommen als mit allzu trockener, kann die Chamaedorea seifrizii bei einem ausreichenden Platzangebot im Badezimmer stehen. Wer ihr einen Platz mit leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit nicht bieten kann, muss mit etwas mehr Aufwand rechnen bei der Bambuspalmen-Pflege.

Bambuspalme richtig pflegen

Wer seiner Bambuspalme Pflege angedeihen lassen möchte, muss um ihre besonderen Ansprüche wissen. Der Pflegeaufwand insgesamt ist als eher gering einzustufen. Auch Laien kommen mit dieser Zimmerpalme gut zurecht. Die meisten Anfängerfehler verzeiht sie problemlos.

Gießen

Wichtig ist, bei der Pflege der Bambuspalme die richtige Wassermenge zu finden. Während des Sommers ist der Wasserbedarf relativ hoch, im Winter wird weniger gegossen. Allerdings spielt der jeweilige Standort für die Gießmenge eine wichtige Rolle. Je wärmer und sonniger die Pflanze steht, desto höher ist die Verdunstung. Entsprechend mehr Wasser muss in kürzeren Gießintervallen verabreicht werden. Staunässe ist aber unbedingt zu vermeiden, da die Wurzeln sonst abfaulen. Als Faustregel gilt, dass immer dann gegossen wird, wenn die Erdoberfläche gut abgetrocknet ist. Am besten testet man dies mit der Fingerprobe.

Eine Ausnahme beim Wässern allerdings gibt es: Steht die Bambuspalme im Winter eher dunkel und kühl, genügt es, sie so sparsam zu gießen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Das kann alle zwei bis vier Wochen sein. Sobald die Wachstumsperiode wieder beginnt, wird die Wassermenge nach und nach gesteigert.

Dünger

Um der Bambuspalme die notwendigen Nährstoffe zur Verfügung zu stellen, wird sie während der Wachstumsperiode regelmäßig gedüngt. Hierfür eignet sich ein handelsüblicher Flüssigdünger, der nach den Angaben des Herstellers angewendet wird. Alternativ ist die Zimmerpalme mit ausgereiftem Kompost oder mit Hornspänen zu versorgen. Lediglich nach dem Umtopfen wird etwa drei Wochen mit den Düngegaben gewartet, um eine Überversorgung mit Nährstoffen zu vermeiden. Die Chamaedorea seifrizii würde verbrennen. Im Herbst kann eine letzte kaliumbetonte Düngung erfolgen, um die Pflanzen gut auf den Winter vorzubereiten. Während der Ruhephase im Winter entfällt das Düngen ganz.

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Umtopfen

Junge Bambuspalmen werden jährlich im Frühjahr umgetopft, da sie noch relativ schnell wachsen und größere Töpfe benötigen. Das neue Pflanzgefäß sollte im Durchmesser ungefähr einen bis zwei Zentimeter größer sein als das alte. Ältere Exemplare können bedenkenlos drei bis vier Jahre im selben Substrat belassen werden. Will man ihr Wachstum etwas einschränken, wechselt man lediglich die Erde aus und verwendet erneut dasselbe Pflanzgefäß, um dem Wurzelballen nicht allzu viel Raum zu geben. Als Substrat eignet sich ein Gemisch aus handelsüblicher Blumenerde und Kies beziehungsweise Blähton, damit die Durchlässigkeit des Bodens gewährleistet ist. Auch ein Substrat aus Humus, Sand und Lehm im Verhältnis 2 : 1 : 1 bewährt sich. Nach dem Einsetzen wird die Bambuspalme durchdringend gewässert, damit die Wurzeln einen guten Erdschluss erhalten.

Alternativ lässt sich die Bambuspalme in Hydrokultur halten. Hierdurch verringert sich die Bambuspalmen-Pflege, da der Wasserstand von Zeit zu Zeit lediglich wieder aufgefüllt werden muss. Wird bei der Bambuspalme von der Erdkultur zur Hydrokultur gewechselt, müssen die Wurzeln zuvor gut abgespült werden, damit kein altes Substrat an ihnen verbleibt. Dies würde in Verbindung mit stehendem Wasser zur Fäulnis führen.

Weitere Pflegemaßnahmen

Bambuspalmen besitzen wie andere Grünpflanzen auch die positive Eigenschaft, die Luftqualität in den Wohnräumen zu verbessern. Damit sie Schadstoffe ungehindert filtern können, müssen ihre Blätter jedoch frei von Staubauflagerungen sein. Deshalb empfiehlt es sich, diese regelmäßig zu reinigen. Dies kann mit dem Staubtuch geschehen oder noch besser mit einem feuchten Schwamm. Bei letzterer Maßnahme erhöht sich die Luftfeuchtigkeit, was der Gesundheit der exotischen Zimmerpflanze zugute kommt.

Auch das gelegentliche Einsprühen mit zimmertemperiertem, abgestandenen Wasser wird gut vertragen. Es vermeidet, dass die Blattspitzen vertrocknen und braun werden sowie die Ansammlung von Schädlingen wie Blatt- und Schildläusen. Da die Chamaedorea seifrizii beim Stand im Zimmer zum schiefen Wachstum neigt, sollte ihr Topf gelegentlich gedreht werden. Dann gelangt das Tageslicht gleichmäßig an alle Blätter und die Pflanze wächst gerade.

Winterschutz im Freien

Die Überwinterung der Bambuspalmen im Freien ist nur in milden Regionen möglich. Dann muss die Pflanze geschützt stehen beziehungsweise mit Kokosmatten eingefasst werden, damit keine eisigen Winde an die Wedel gelangen. Es lohnt sich, die Wedel in Vlies einzuschlagen, um Frostschäden an den Blättern zu vermeiden. Die Erde rund um den Wurzelballen wird mit einer dicken Schicht Laub abgedeckt. Damit der Wind dieses nicht fortweht, legt man Tannenreisig auf. Zusätzlich wird rund um die Pflanze Tannenreisig gesteckt, um das Herz der Bambuspalme vor dem Eindringen von Wasser zu schützen.

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Schnitt

Ein Schnitt der Bambuspalme ist nicht erforderlich und auch unerwünscht, weil die Wedel nicht neu ausschlagen würden. Lediglich abgetrocknete und kranke Triebe sind regelmäßig mit dem scharfen Messer oder der Rosenschere zu entfernen. Erkrankte Teile müssen über den Hausmüll entsorgt werden, damit sich die Krankheitskeime nicht ausbreiten und andere Pflanzen befallen.

Vermehrung der Bambuspalme

Die Vermehrung der Bambuspalme gelingt dem Laien kaum. Mit etwas Glück fruchtet die Pflanze nach vielen Jahren und man gelangt an ihre Samen. Die Keimung derselben erfolgt bei Temperaturen um 25 bis 28 Grad Celsius. Bis die Sämlinge auflaufen, dauert es allerdings ungefähr 110 Tage. Erst etwa ein halbes Jahr später sind die Jungpflanzen so groß, dass sie vereinzelt werden können. Jede Pflanze sollte dann ihren eigenen Topf erhalten und für die kommenden zwei Jahre bei 20 Grad Celsius aufgestellt werden. Leichter ist es, sich aus dem Fachhandel bei Bedarf gesunde Jungpflanzen zu beschaffen, zumal diese nicht allzu teuer sind.

Krankheiten und Schädlinge

Wenngleich die Bambuspalme zu den robusten Pflanzen zählt, kann sie gelegentlich von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Erste Anzeichen können Blattverluste oder Verfärbungen der Blätter sein. Oft sind punktartige Entfärbungen der Blätter zu beobachten. Sie stammen von den Saugrüsseln der Schädlinge, die den Pflanzensaft insbesondere aus den jungen Trieben aufnehmen. Am meisten gefürchtet ist bei den Palmenliebhabern die Rote Spinne, die während der Sommermonate in Trockenperioden besonders häufig auftritt. Ebenso können sie den Zimmerpalmen im Winter zu schaffen machen. Ein Stand bei trockener Heizungsluft begünstigt den Befall mit diesem Schädling.

Andere Milben oder Läuse kommen eher selten vor. Bei einem Spinnmilbenbefall sollte versucht werden, sämtliche Gespinste mit dem scharfen Wasserstrahl abzuspülen. Zusätzlich können Nützlinge ausgebracht werden, die im Fachhandel erhältlich sind. Haben sich die Roten Spinnen bereits sehr stark ausgebreitet, hilft nur das Entfernen der betroffenen Triebe. Diese sind umgehend zu entsorgen, um andere Zimmerpflanzen vor den Schädlingen zu schützen.

Vorbeugend kann gegen das Auftreten von Roten Spinnen auf eine konstant höhere Luftfeuchtigkeit geachtet werden. Bei trockener Heizungsluft empfiehlt sich das Aufstellen von mit Wasser gefüllten Schälchen oder eines Zimmerspringbrunnens. Auch das Vernebeln von Wasser hilft. Zusätzlich sollte eine gute Bambuspalmen-Pflege gewährleistet sein, damit die Pflanze kräftig gedeiht und ein gesundes Immunsystem entwickelt. So gelingt es ihr leichter, Schädlinge jeder Art abzuwehren.

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Als einzige Krankheit ist bei der Chamaedorea seifrizii der Rußtau bekannt, bei dem es sich um eine Pilzerkrankung handelt. Meist ist er Folge eines Schädlingsbefalls. Deswegen sollten zunächst die Schädlinge behandelt werden, bevor die befallenen Pflanzenteile abgeschnitten werden. Chemische Mittel kommen zur Schädlingsbekämpfung an letzter Stelle in Betracht, da sie die gesamte Pflanze schädigen können. Besser ist es, das Abduschen oder ein Präparat auf einer Neem-Öl-Basis zu verwenden.

Bambuspalme kaufen

Sie möchten eine Bambuspalme kaufen? Hier sind einige Punkte, die für den Kauf sprechen:

  • Unserer Meinung nach eines der schönsten Palmen
  • Wird als Zimmerpflanze in der Regel nicht größer als 2 Meter
  • Pflegeleicht
  • Robust gegen Schädlinge

Was Spricht gegen den Kauf der Bambuspalme?

  • Relativ teuer im Vergleich zu anderen Palmen
  • Nicht so einfach zu bekommen

Leider ist es schwierig, die Bambuspalme in stationären Geschäften zu erwerben. Zum Beispiel gibt es unserer Kenntnis nach, keine Bambuspalme bei Obi oder Ikea (Stand August 2020). Bekanntere Palmen, wie die Hanfpalme oder Yucca Palme sind dort erhältlich.

Sind Sie dennoch am Kauf der Bambuspalme interessiert? So könnten Sie in einem Gartencenter mit etwas Glück eine schöne Bambuspalme ergattern. Alternativ haben sich heutzutage eine Menge Onlineshops auf den Handel von Palmen und anderen exotischen Pflanzen spezialisiert. Zum Beispiel ist die Bambuspalme beim Palmenmann* erhältlich.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Bambuspalme

Wann und womit sollte die Bambuspalme gedüngt werden?

Die Bambuspalme wird während der Wachstumsperiode regelmäßig gedüngt. Hier können Sie handelsüblichen Flüssigdünger oder Düngestäbchen verwenden. Die optimale Menge und Häufigkeit finden Sie auf der Verpackung. Alternativ können Sie die Bambuspalme durch ausgereiften Kompost oder Hornspänen mit Nährstoffen versorgen.

Wie gieße ich die Bambuspalme richtig?

Für die gießmenge spielt der Standort eine wichtige Rolle. Je wärmer und sonniger die Pflanze steht, desto höher ist die Verdunstung. Im Sommer ist der Wasserbedarf relativ hoch. Im Winter sollte weniger gegossen werden. Staunässe sollten Sie unbedingt vermeiden.

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