Chinesische Hanfpalme richtig pflegen

Ausgewachsene Hanfpalmen in der Einfahrt

Möchten Sie Ihrem Garten oder Innenraum eine exotische Note verleihen, ist die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) hierfür bestens geeignet. Diese Hanfpalme gewinnt zunehmend an Beliebtheit und ist mittlerweile die am häufigsten verbreitete Hanfpalmenart. Alles Wissenswerte zum Umgang mit der Chinesischen Hanfpalme erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Letzte Aktualisierung am 29.03.2024 / Affiliate Links*

Herkunft und Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Chinesischen Hanfpalme findet sich in Burma, China und Japan. Da die Chinesische Hanfpalme zudem im Himalaya Gebirge Nord-Indiens beheimatet ist, erweisen sich deutsche Temperaturverhältnisse für gewöhnlich als unproblematisch.

Die Hanfpalme kann sowohl mit Höhenluft als auch mit Meeresklima gut umgehen, weshalb sich diese Palmenart seit dem Jahre 1850 erfolgreich in Europa etablieren konnte. Selbst in asiatischen Hochgebirgslagen mit Höhen von rund 2.500 Meter über dem Meeresspiegel fühlt sich die Chinesische Hanfpalme durchaus wohl. Wildwachsende Exemplare kommen vor allem in Küstenregionen von Italien, England, Schottland und Irland vor. Insgesamt erstreckt sich das Verbreitungsgebiet der Trachycarpus fortunei über den gesamten Mittelmeerraum bis in die milden Gegenden Mitteleuropas.

Aussehen und Eigenschaften

Chinesische Hanfpalme mit Blütenstand

Auf den ersten Blick erinnert die Chinesische Hanfpalme an den letzten Strandurlaub unter Palmen. Rund um ihren schlanken und unverzweigten Stamm zeichnet sich ein dichtes, dunkelbraunes Fasernetz ab. Diese Fasern sind die Reste der Blattscheiden sowie des Blattgrundes. Im Jugendalter ist der gesamte Stamm von diesen Fasern benetzt. Erst mit zunehmendem Alter lösen sich diese vollständig ab.

Die Blätter der Hanfpalme sind an ihren feinen Schlitzen zu erkennen, die unterschiedlich tief ausfallen. An der Oberseite erscheinen diese dunkelgrün bis schwach glänzend. Die Unterseite wirkt hingegen silbrig schimmernd. Bei jüngeren Pflanzen weisen die Unterseiten der Wedel eine bläulich-weiße Färbung auf. Je älter die Palme wird, desto stärker neigen sich die Wedel in Richtung des Stammes.

Die Chinesische Hanfpalme gehört zu den immergrünen Pflanzen und beginnt im Frühsommer ab etwa einem Meter Stammhöhe zu blühen. Bestehend aus langen Rispen verströmen die Blüten einen angenehmen Duft. Zu unterscheiden sind dabei sowohl männliche als auch weibliche Blüten. Während Erstere recht dicht stehen und durch ihr auffallendes Gelb Aufmerksamkeit erregen, stehen die weiblichen hellgrünen Blüten weniger dicht. Nach der Blüte beginnt der Blütenstand zu verwelken, verbleibt allerdings an der Pflanze.

➔ Mehr über die Blüte der Hanfpalme erfahren

Die Trachycarpus fortunei in Zahlen:

MerkmalMaß / Anzahl
HöheMax. 12 – 15 m
StammhöheMindestens 10 m
Stammumfang70 – 110 cm
KroneBestehend aus 50 Blattfächern
Wurzeltiefemax. 3 m
Merkmale der Chinesischen Hanfpalme

💡 Schon gewusst? Im Durchschnitt zeichnet sich die Chinesische Hanfpalme mit einem Wachstum pro Jahr von ca. 15 cm aus. Im Topf wächst diese hingegen etwas weniger. 

Standort und Boden

Obwohl die Chinesische Hanfpalme als winterhart gilt, sollten Sie mit Bedacht entscheiden, ob Sie diese im Freiland oder besser im Topf beherbergen. Dabei sollten Sie folgende Aspekte berücksichtigen:

                     FreilandKübel
In milden Regionen mit einem geschützten Standort möglichAn Standorten mit sehr kalten, schnee- oder regenreichen Wintern

» Tipp: Sind Sie zunächst noch unsicher, ob sich Ihre Palme für das Freiland eignet, empfiehlt es sich, diese vorerst im Topf zu pflanzen. Stellen Sie die Pflanze dann im Kübel nach draußen und beobachten Sie diese aufmerksam. Übersteht die Palme problemlos zwei bis drei Winter, können Sie diese beim nächsten Umtopfen direkt im Freiland auspflanzen.

Die Wahl des richtigen Standorts

Unabhängig davon, ob Sie Ihre Chinesische Hanfpalme im Kübel oder im Freien beherbergen, nach Möglichkeit sollten Sie einen hellen und warmen Standort wählen. Im Halbschatten fühlt sich die Pflanze zwar meist ebenso wohl, allerdings gerät mit zunehmender Dunkelheit das Wachstum der Pflanze ins Stocken. Die direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie hingegen meiden, da diese Blattverbrennungen hervorrufen kann.

Ideal ist eine Umgebungstemperatur zwischen 15 und 25 Grad Celsius. Pendeln sich die Temperaturen im Sommer über mehrere Tage auf einem heißen Niveau ein, stellt die Pflanze das Wachstum vorübergehend komplett ein. Von Mai bis September sollten selbst Hanfpalmen im Kübel unbedingt nach draußen auf den Balkon oder die Terrasse.

Besonders zu empfehlen ist ein Standort nahe einer südlichen Hauswand. Denn im Winter gibt diese etwas Wärme ab, von der die Pflanze profitiert. Zudem verspricht die Hauswand Schutz vor Wind. Da die langen Blattstiele besonders leicht knicken, sollten Sie generell einen möglichst windgeschützten Standort bevorzugen. Außerdem ist es bei dieser etwas kopflastigeren Palmenart durchaus schnell passiert, dass die Chinesische Hanfpalme bei starkem Wind kippt.

Das Substrat

Um die Pflanze bestmöglich zu fördern, empfiehlt sich eine nährstoffreicher, durchlässiger sowie leicht saure Erde für die chinesische Hanfpalme zu wählen. Bei Bedarf lässt sich das Substrat ganz einfach selbst herstellen. Mischen Sie hierfür einfach etwas Blumenerde mit Humus und Lehm. Um das genaue Mischungsverhältnis zu bestimmen, platzieren Sie die Palme zunächst im Topf und beobachten diese genau. Bei ausreichend nährstoffreichem Substrat sind für gewöhnlich keine großen Komplikationen zu erwarten. Falls Sie die Erde nicht selbst mischen möchten, eignet sich spezielle Palmenerde besonders gut. Diese können Sie bequem online bestellen.

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💡 Schon gewusst? Ältere Pflanzen sind gegenüber jüngeren Exemplaren anpassungsfähiger, sodass diesen unter Umständen sogar reine Gartenerde ausreicht.

Pflege

Chinesische Hanfpalmen gehören zu den pflegeleichtesten Hanfpalmenarten und benötigen daher keine intensiven Pflegemaßnahmen. Um deren Gesunderhaltung bestmöglich zu gewährleisten, sollten ein paar Aspekte beachtet werden. Diese sind:

Düngen

Während der Vegetationsperiode von März bis Oktober ist es ratsam, die Trachycarpus fortunei wöchentlich zu düngen. Kleinere Palmen benötigen mehr Dünger als große Exemplare. Als Düngemittel eignet sich vor allem Humus oder spezieller Palmendünger. Alternativ ist auch die Verwendung eines Langzeitdüngers möglich, welcher in schwacher Dosierung über das Gießwasser gereicht wird. Sind Sie sich unsicher, wie viel Dünger Ihre Palme benötigt, ist es ratsam, die Chinesische Hanfpalme zunächst weniger zu düngen.

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Achtung! Im Winter benötigen Hanfpalmen keinen Dünger.

Gießen

Obwohl die Chinesische Hanfpalme im Sommer reichlich Wasser benötigt, kommt diese durchaus auch für kurze Zeit mit Trockenheit zurecht. Daher sollten Sie die Trachycarpus fortunei während des Sommers regelmäßig wässern und mäßig feucht halten. Zu viel Wasser sollte die Chinesische Hanfpalme wiederum nicht abbekommen, da andernfalls die Gefahr besteht, dass der Wurzelballen zu faulen beginnt. Besonders geeignet ist saures Wasser aus der Regentonne oder dem Teich.

» Tipp: Knicken Wedelspitzen ab, oder färben sich diese Gelb bis Braun, ist dies ein Hinweis dafür, dass die Pflanze mehr Wasser benötigt.

Schneiden

Chinesische Hanfpalmen benötigen keinen Schnitt. Lediglich vertrocknete oder geknickte Blattwedel können vorsichtig nahe des Stammes entfernt werden. Dabei sollten Sie wenige Zentimeter stehenlassen.

Möchten Sie hingegen noch grüne Blätter der Chinesischen Hanfpalme schneiden, sollten Sie zunächst nur einen Teil entfernen. Warten Sie anschließend ab, bis sich der restliche, stängelnahe Teil braun färbt und schließlich trocken wird. Jetzt kann das restliche Blatt bis auf wenige Zentimeter abgeschnitten werden.

Umtopfen

Durchschnittlich sollten Sie die Trachycarpus fortunei alle 4 Jahre umtopfen. Wichtig ist, dass Sie ein ausreichend großes, massives Pflanzgefäß wählen, welches einen sicheren Stand garantiert.

💡 Schon gewusst? Die Trachycarpus fortunei gehört zur Gruppe der Flachwurzler. Somit verbreiten sich die Wurzeln im Laufe der Zeit über den Durchmesser der Blattkrone hinaus.

Sonstige Pflege

Verbleibt Ihre Trachycarpus fortunei zunächst noch mehrere Jahre in Ihrem Topf, ist es sinnvoll, die oberste Erdschicht durch frisches Substrat zu ersetzen. Ist das Substrat stark verdichtet, kann dieses etwas aufgelockert werden. Gehen Sie dabei stets vorsichtig vor, um den Wurzelballen nicht zu verletzen.

Vermehrung

Möchten Sie eine Chinesische Hanfpalme vermehren, setzt dieses Vorhaben in erster Linie eine Menge Geduld voraus. Denn die Samen bringen eine Keimzeit von durchschnittlich zwei bis vier Monaten mit.

Damit die Vermehrung möglichst erfolgreich verläuft, ist es wichtig, dass Sie einen hellen und warmen Standort für die Töpfe wählen. Als ideal gelten Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad Celsius. Da Hanfpalmen je nach Standort lediglich selten fruchten, erweist sich Saatgut aus dem Handel unter Umständen als die bessere Alternative.

Überwinterung

Wie es Ihnen gelingt, die Chinesische Hanfpalme winterfest zu machen, orientiert sich in erster Linie daran, ob sich die jeweilige Palme im Topf oder im Freiland befindet:

Chinesische Hanfpalme im Topf überwintern

Gedeiht Ihre Pflanze im Kübel, gestaltet sich das ideale Winterquartier als hell und kühl. Bei rund 5 Grad Celsius fühlen sich Chinesische Hanfpalmen während ihrer Winterruhe besonders wohl. So lange die Außentemperaturen nicht dauerhaft unter 0 Grad Celsius sinken, sind keine extremen Nachtfröste von bis zu -10 Grad Celsius zu erwarten. In diesem Zeitraum können Sie Ihre Palme noch bedenkenlos draußen beherbergen. Mit angehenden Nachtfrösten sollten Sie jedoch Ihre Palme in das vorgesehene Winterquartier befördern.

Während der Winterpause benötigen Palmen kein Düngemittel sowie eine reduzierte Wassergabe. Dennoch sollte das Substrat nie ganz austrocknen. Wenn die Oberfläche leicht angetrocknet ist, ist es an der Zeit, die Pflanze erneut zu wässern.

Sobald die Temperaturen wieder steigen und sich dauerhaft auf einem milden Niveau einpendeln, kann die Palme wieder nach draußen.

Achtung! Wählen Sie keinesfalls einen warmen Wohnraum als Winterquartier, da die hohen Temperaturen die Pflanze langfristig schädigen können!

Chinesische Hanfpalme im Freiland überwintern

Ausgepflanzte Hanfpalmen sind generell sehr frostunempfindlich und tolerieren für gewöhnlich auch die winterliche Nässe ohne größere Probleme. Um Ihrer Pflanze die winterlichen Bedingungen zu erleichtern, empfiehlt es sich, diese bereits im Frühjahr auszupflanzen. Bis zum Winteranfang ist diese dann bereits gut verwurzelt. Ab Temperaturen von unter -10 Grad Celsius ist es ratsam, zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Chinesische Hanfpalme vor Frost zu schützen. Auf diese Weise lassen sich Blattschäden sowie ein Absterben des Blattfächers vermeiden. Erst, wenn sich längere Perioden mit Dauer- und tiefem Bodenrost einstellen, besteht eine erhebliche Gefahr für die Gesunderhaltung Ihrer Hanfpalme.

» Tipp: Ein frostfreier Standort nahe einer wärmenden und windgeschützten Hauswand schafft im Winter eine erhebliche Erleichterung.

Krankheiten und Schädlinge

Dank ihrer robusten Eigenschaften erleiden Hanfpalmen nur äußerst selten Krankheiten oder einen Schädlingsbefall. Vereinzelt kann es passieren, dass Schildläuse an der Pflanze auftreten. Zudem kann starke Lufttrockenheit dazu führen, dass Blattspitzen mit der Zeit vertrocknen.

Chinesische Hanfpalme kaufen – was ist zu beachten?

Die Chinesische Hanfpalme gehört zu den beliebtesten Palmenarten und ist deshalb nahezu überall anzutreffen. So ist die Hanfpalme bei Aldi, in Gartencentern und Baumärkten erhältlich. Möchten Sie Ihre Pflanze hingegen direkt nach Hause geliefert bekommen, finden sich auch hierfür zahlreiche Anbieter. Online ist die Chinesische Hanfpalme beispielsweise verfügbar bei:

  • Amazon
  • Ebay
  • Palmen Onlineshops

Ein ausführlicher Preisvergleich lohnt sich hier in jedem Fall. Zum Beispiel finden sich erhebliche Preisunterschiede in Abhängigkeit der Größe, Stammdicke und Jahreszeit. So sind Hanfpalmen im Herbst für gewöhnlich günstiger als im Frühjahr.

➔ Erfahren Sie hier, was Sie beim Kauf einer Hanfpalme beachten sollten

Wir haben uns die Mühe gemacht und Hanfpalmen-Händler mit guten Bewertungen auf Amazon herausgesucht:

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Fazit:

Nicht umsonst gehört die Chinesische Hanfpalme mittlerweile zur beliebtesten Hanfpalmenart. Kälteresistent und mit einem geringen Pflegeaufwand findet sich diese Palme an zahlreichen Standorten zurecht. Sind Sie auf der Suche nach einer robusten Hanfpalme, die außerdem an den letzten Strandurlaub erinnert, ist die Trachycarpus fortunei eine gute Wahl.

Häufig gestellte Fragen zur Hanfpalme

Wann kann man die Chinesische Hanfpalme auspflanzen?

Kleine Palmen sollten noch nicht ausgepflanzt werden. Ab einer Größe von rund 120 cm überstehen diese den Winter im Freiland meist problemlos.

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